PRESSEMITTEILUNG

Deutsche Röntgengesellschaft verleiht Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis an Professor Ahmed Othman von der Universitätsmedizin Mainz

Berlin, 8. November 2021. Die Deutsche Röntgengesellschaft hat dem Radiologen Univ.-Prof. Dr. Ahmed Othman von der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am 6. November 2021 den Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis verliehen. Prämiert wurde Professor Othman für eine Forschungsarbeit, die zeigt, wie Untersuchungszeiten im Magnetresonanztomografen mithilfe Künstlicher Intelligenz verkürzt werden können, was insbesondere auch schwerstkranken Patientinnen und Patienten zugutekommt. Mit dem Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis würdigt die Deutsche Röntgengesellschaft alljährlich besondere wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Radiologie und der Strahlentherapie.

Prof. Dr. Ahmed Othman © Universitätsklinikum TübingenDie Deutsche Röntgengesellschaft hat Univ.-Prof. Dr. Ahmed Othman von der Klinik und Poliklinik für Neuroradiologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz den Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis verliehen. Ausgezeichnet wurde Professor Othman für seine Arbeit „Diagnostic Confidence and Feasibility of a Deep Learning Accelerated HASTE Sequence of the Abdomen in a Single Breath-Hold” („Beschleunigung der MRT mittels Methoden der Künstlichen Intelligenz“). In seiner Arbeit zeigt Professor Othman, wie mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Deep-Learning-Methoden die Messzeit der Magnetresonanztomografie (MRT) und damit die Untersuchungszeit von Patientinnen und Patienten um mehr als 90 Prozent verkürzt wird. Die Erkenntnisse aus Professor Othmans Arbeit können helfen, das Potenzial und die Ausschöpfung knapper MRT-Ressourcen zu optimieren und somit den Zugang auch schwerkranker Patientinnen und Patienten zur MRT-Diagnostik zu verbessern, denn ein zentraler Nachteil der MRT ist bislang die lange Untersuchungsdauer, die beispielsweise bei der Körperstammbildgebung meist zwischen 20 und 60 Minuten liegt. Lange Aufnahmezeiten finden nicht nur bei vielen Patientinnen und Patienten geringe Akzeptanz, sondern gehen auch mit weiteren Nachteilen einher, etwa der verminderten Bildqualität aufgrund von Bewegungsartefakten, erhöhten Kosten, reduziertem Patientendurchsatz und vermindertem Zugang - insbesondere in Regionen mit einer begrenzten Anzahl von MRT-Scannern. Angesichts der begrenzten Verfügbarkeit von MRT-Scannern im Allgemeinen ist die MRT daher immer noch eine knappe und auch teurere Ressource als andere bildgebende Verfahren.

Professor Othman wurde der Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis auf der Abschlussveranstaltung des 102. Deutschen Röntgenkongresses am 6. November 2021 vom Präsidenten der Deutschen Röntgengesellschaft, Professor Jörg Barkhausen, verliehen. Professor Barkhausen ist Direktor der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein.

Die Deutsche Röntgengesellschaft vergibt des Wilhelm-Conrad-Röntgen-Preis alljährlich während des Deutschen Röntgenkongresses zum Gedenken an ihren Namensgeber. Der Preis wird seit 1979 vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Verliehen wird der Preis für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten, die dem Fortschritt der Radiologie dienen. Eingeschlossen sind die Arbeitsgebiete Radiologische Diagnostik, Strahlentherapie, Strahlenphysik, Strahlenbiologie und Strahlentechnik.