Deutsche Röntgengesellschaft e.V.
Florian Schneider
Tel: 030-916 070 19
Mail: schneider@drg.de
Ernst-Reuter-Platz 10
10587 Berlin
Die Radiologie wird in Zukunft in der gesamten klinischen Medizin eine zentrale Rolle einnehmen. Sie wird eine Schaltstelle sein für die korrekte Wegweisung des Patienten von der Diagnose zur optimalen Therapie. Ohne bildgebende Diagnostik ist eine Diagnose fast nicht mehr möglich, sei es in der inneren Medizin oder der Chirurgie, bei einer Tumorerkrankung oder einem Polytrauma.
Der Radiologe hat in seiner Ausbildung die gesamten bildgebenden Verfahren profunde gelernt. In Zukunft wird es innerhalb der Radiologie jedoch sicher eine Sub-Spezialisierung geben, aber nicht im Sinne eines neuen Facharztes: Der Radiologe der Zukunft wird sich zu einem qualifizierten Ansprechpartner für die entsprechenden Fachdisziplinen entwickeln, der aber durchaus weiterhin in der Lage sein muss das Gesamtgebiet der bildgebenden Diagnostik zu überblicken und die richtigen Verfahren zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Indikation einzusetzen.
Ein wichtiges Thema ist die Kernspintomographie, die es mit non-invasiven Verfahren in Zukunft ermöglichen wird, auf zellulärer Ebene den Tumor zu analysieren und zu klassifizieren. Die molekulare Bildgebung "in vivo", d.h. bei einem Patienten und nicht im Labor, wird durch die Kernspintomographie ganz essentiell vorangetrieben werden.
Die Darstellung von Stoffwechselprozessen ist ein weiteres Thema. Die Kombination der morphologischen Bildgebung mit der Markierung des Stoffwechsels durch radioaktive Substanzen ist eine Zukunftsoption, die die Funktion des Tumors mit seiner Morphologie und seinem möglichen Ansprechen auf eine Therapie in einer Untersuchungssitzung ermöglichen wird.
Ein weiteres wesentliches Themengebiet ist die Computertomographie. Sie ermöglicht beispielsweise bei einem Unfallpatienten in kürzester Zeit einen kompletten Überblick nicht nur über das Ausmaß der Verletzung, sondern auch den Schweregrad derselben zu erzielen. Zudem wird die kardiovaskuläre Diagnostik in der Notfalldiagnostik eine wesentlich größere Rolle spielen, denn ein Verdacht auf Herzinfarkt mit einer etwas unsicheren klinischen Konstellation, die nicht sofort eine kardiologische Intervention rechtfertigt, wird in Zukunft sicher in der CT als erster diagnostischer Station untersucht werden.
Ja! Wir konnten Prof. Joseph Schoepf von der Medical University of South Carolina in Charleston für die Röntgenvorlesung gewinnen. Er ist ausgewiesener Radiologe auf dem Themengebiet der kardio-thorakalen Bildgebung. In seinem Vortrag wird er über kardiale Notfallradiologie sowie über Notfalldiagnostik im vaskulären Bereich sprechen. Prof. Schoepf wird zeigen, wie stark in Zukunft die Radiologie mit ihren bildgebenden Verfahren einerseits die Versorgung der Patienten beschleunigen und anderseits die Invasivität des Eingriffs senken kann.
Vielen Dank für das Gespräch!
Image Fusion ist ein zentrales Thema dieses Kongresses, weil es heute weitestgehend undenkbar ist, dass man mit nur einem bildgebenden Verfahren eine Erkrankung hinreichend darstellen kann. Zurzeit werden viele dieser Untersuchungsverfahren synchron nebeneinander auf verschiedenen Monitoren oder auf einem mehrfach geteilten Monitor dargestellt und analysiert. Für die qualifizierte Darstellung und Vermittlung der Untersuchungsergebnisse ist es jedoch sinnvoll, dass diese Bilder ineinander überführt werden in ein Bild, das letztendlich mehr sein muss als eine reine Addition von verschiedenen Bildern durch Addition von Grauwerten und verschiedenen Farbskalen. Zukunftsvision ist die funktionelle Darstellung eines Tumors mit der Perfusion, dem Sauerstoffverbrach und der zellulären Aktivität in einem Bild, um den momentanen Ist-Zustand des Tumors abzubilden. Heutzutage ist es schon möglich, aber noch nicht etabliert, dass Bilder des Kernspins, der CT und des Ultraschalls derart fusioniert werden, dass man in einem dieser diagnostischen Verfahren einen Tumorherd lokalisiert und in einem anderen Verfahren die Intervention durchführt, obwohl der Tumor in diesem gar nicht zu sehen ist.
Die Notfallradiologie wird im Themenbereich der Gesamttraumatologie und der kardiovaskulären Medizin behandelt werden. Dazu kommen die Akut-Erkrankungen: Wenn zum Beispiel ein Schlaganfallpatient ins Krankenhaus kommt, muss der Radiologe die adäquate schnelle Diagnostik eines entsprechenden zerebralen Durchblutungsversagens leisten, das dann entweder durch interventionelle Maßnahmen aus der Neuroradiologie oder im Rahmen der Intensivstationsbehandlung mit systemischer Thrombolyse behandelt werden kann. Dies kann nicht nur in hochspezialisierten Zentren mit einer hochqualifizierten Neuroradiologie geschehen, sondern muss auch in den Notfallszenarien eines Krankenhauses, das einen Neuroradiologen lediglich „on call“ hat, vom allgemeinen Radiologen geleistet werden. Im kardio-vaskulären Bereich sind die Aortendissektion, der Aortenverschluss, die akute Ruptur der Aoarta und der periphere Gefäßverschluss die Themen von Interesse.
Jeder Radiologe arbeitet tagtäglich unter dem Gesichtspunkt Kosteneffizienz, also möglichst sichere Diagnosen zu einem möglichst günstigen Preis zu erstellen, gleichzeitig aber auch die diagnostische Qualität sicherzustellen. Das ist die Quadratur des Kreises, der wir uns aber stellen müssen. Deshalb müssen wir entsprechende Kosten-Nutzen-Analysen haben. Nur ein Beispiel: Wenn ein Patient aufgrund einer nicht verfügbaren radiologischen Diagnostik zwei, drei oder vier Tage länger im Krankenhaus verweilt, bis eine Therapie eingeleitet werden kann, ist der Kostenfaktor für das Krankenhaus summa summarum um ein vielfaches höher, als wenn der Patient am ersten Tag sofort diagnostiziert ist und dann therapiert in der entsprechenden Zeit das Krankenhaus wieder verlassen kann.
Kosten-Nutzen Analysen sind auch für radiologische Abteilungen wichtig. Die Organisationsformen einer Radiologie müssen so sein, dass die Großgeräte in den verfügbaren Zeiten real ausgelastet sind und keine Leerzeiten entstehen. Das Kongressprogramm wird mit erfahrenen Senior-Members aus der Industrie bestückt werden, die Expertise und Erfahrung für diese organisatorischen Herausforderungen und strategischen Prozesse mitbringen. Es sollen auch ökonomische Aspekte aus dem Bereich der Verwaltung betrachtet werden, die leider häufig die Radiologie nur als Kostenfaktor im Gesundheitswesen ansehen.
Die Bildgebung nimmt sowohl zur Primärdiagnostik, zum Staging als auch zur Verlaufskontrolle von onkologischen Erkrankungen eine zentrale Rolle ein. Dabei ist besonders in der Kernspintomographie durch Einsatz neuer Sequenzprotokolle, der Spektroskopie und bei Kontrastmitteln eine Weiterentwicklung zu erkennen. Hier wird auf molekularer Ebene durch Analyse der molekularen Verteilung und der Stoffwechselvorgänge unter Hinzuziehung adäquater Tracer der Tumorstoffwechsel dargestellt. Änderungen und Beeinflussungen dieses Stoffwechsels durch therapeutische Maßnahmen werden in Zukunft mittels der Kernspintomographie und der kombinierten Untersuchung der MR-PET dargestellt werden und können somit die gesamte therapeutische Strategie wesentlich beeinflussen.
Die MTRA werden gerade in den Kontexten Notfallradiologie, Image-Fusion und onkologisches Imaging viele technisch orientierte Vorträge im Programm finden, die zeigen, dass das Berufsbild der MTRA nicht nur extrem abwechslungsreich, sondern auch extrem interessant ist. Darüber hinaus ist die Zukunftsperspektive dieses Berufes sehr positiv, da wir einen Mangel an ausgebildeten Fachkräften haben. Die aufwendigen und hoch spezialisierten Interventionen sowohl in der Interventionellen Radiologie als auch im Bereich des CT oder Ultraschalls erfordern zunehmend qualifiziertes medizinisch-technisches Assistenzpersonal. Im Rahmen des Themas Kosten-Nutzen-Analyse werden wir auf die zunehmende Arbeitsbelastung eingehen.
Die Radiologie wird in Zukunft in der gesamten klinischen Medizin eine zentrale Rolle einnehmen. Sie wird eine Schaltstelle sein für die korrekte Wegweisung des Patienten von der Diagnose zur optimalen Therapie. Ohne bildgebende Diagnostik ist eine Diagnose fast nicht mehr möglich, sei es in der inneren Medizin oder der Chirurgie, bei einer Tumorerkrankung oder einem Polytrauma.
Der Radiologe hat in seiner Ausbildung die gesamten bildgebenden Verfahren profunde gelernt. In Zukunft wird es innerhalb der Radiologie jedoch sicher eine Sub-Spezialisierung geben, aber nicht im Sinne eines neuen Facharztes: Der Radiologe der Zukunft wird sich zu einem qualifizierten Ansprechpartner für die entsprechenden Fachdisziplinen entwickeln, der aber durchaus weiterhin in der Lage sein muss das Gesamtgebiet der bildgebenden Diagnostik zu überblicken und die richtigen Verfahren zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Indikation einzusetzen.
Ein wichtiges Thema ist die Kernspintomographie, die es mit non-invasiven Verfahren in Zukunft ermöglichen wird, auf zellulärer Ebene den Tumor zu analysieren und zu klassifizieren. Die molekulare Bildgebung "in vivo", d.h. bei einem Patienten und nicht im Labor, wird durch die Kernspintomographie ganz essentiell vorangetrieben werden.
Die Darstellung von Stoffwechselprozessen ist ein weiteres Thema. Die Kombination der morphologischen Bildgebung mit der Markierung des Stoffwechsels durch radioaktive Substanzen ist eine Zukunftsoption, die die Funktion des Tumors mit seiner Morphologie und seinem möglichen Ansprechen auf eine Therapie in einer Untersuchungssitzung ermöglichen wird.
Ein weiteres wesentliches Themengebiet ist die Computertomographie. Sie ermöglicht beispielsweise bei einem Unfallpatienten in kürzester Zeit einen kompletten Überblick nicht nur über das Ausmaß der Verletzung, sondern auch den Schweregrad derselben zu erzielen. Zudem wird die kardiovaskuläre Diagnostik in der Notfalldiagnostik eine wesentlich größere Rolle spielen, denn ein Verdacht auf Herzinfarkt mit einer etwas unsicheren klinischen Konstellation, die nicht sofort eine kardiologische Intervention rechtfertigt, wird in Zukunft sicher in der CT als erster diagnostischer Station untersucht werden.
Ja! Wir konnten Prof. Joseph Schoepf von der Medical University of South Carolina in Charleston für die Röntgenvorlesung gewinnen. Er ist ausgewiesener Radiologe auf dem Themengebiet der kardio-thorakalen Bildgebung. In seinem Vortrag wird er über kardiale Notfallradiologie sowie über Notfalldiagnostik im vaskulären Bereich sprechen. Prof. Schoepf wird zeigen, wie stark in Zukunft die Radiologie mit ihren bildgebenden Verfahren einerseits die Versorgung der Patienten beschleunigen und anderseits die Invasivität des Eingriffs senken kann.
Vielen Dank für das Gespräch!
Image Fusion ist ein zentrales Thema dieses Kongresses, weil es heute weitestgehend undenkbar ist, dass man mit nur einem bildgebenden Verfahren eine Erkrankung hinreichend darstellen kann. Zurzeit werden viele dieser Untersuchungsverfahren synchron nebeneinander auf verschiedenen Monitoren oder auf einem mehrfach geteilten Monitor dargestellt und analysiert. Für die qualifizierte Darstellung und Vermittlung der Untersuchungsergebnisse ist es jedoch sinnvoll, dass diese Bilder ineinander überführt werden in ein Bild, das letztendlich mehr sein muss als eine reine Addition von verschiedenen Bildern durch Addition von Grauwerten und verschiedenen Farbskalen. Zukunftsvision ist die funktionelle Darstellung eines Tumors mit der Perfusion, dem Sauerstoffverbrach und der zellulären Aktivität in einem Bild, um den momentanen Ist-Zustand des Tumors abzubilden. Heutzutage ist es schon möglich, aber noch nicht etabliert, dass Bilder des Kernspins, der CT und des Ultraschalls derart fusioniert werden, dass man in einem dieser diagnostischen Verfahren einen Tumorherd lokalisiert und in einem anderen Verfahren die Intervention durchführt, obwohl der Tumor in diesem gar nicht zu sehen ist.
Die Notfallradiologie wird im Themenbereich der Gesamttraumatologie und der kardiovaskulären Medizin behandelt werden. Dazu kommen die Akut-Erkrankungen: Wenn zum Beispiel ein Schlaganfallpatient ins Krankenhaus kommt, muss der Radiologe die adäquate schnelle Diagnostik eines entsprechenden zerebralen Durchblutungsversagens leisten, das dann entweder durch interventionelle Maßnahmen aus der Neuroradiologie oder im Rahmen der Intensivstationsbehandlung mit systemischer Thrombolyse behandelt werden kann. Dies kann nicht nur in hochspezialisierten Zentren mit einer hochqualifizierten Neuroradiologie geschehen, sondern muss auch in den Notfallszenarien eines Krankenhauses, das einen Neuroradiologen lediglich „on call“ hat, vom allgemeinen Radiologen geleistet werden. Im kardio-vaskulären Bereich sind die Aortendissektion, der Aortenverschluss, die akute Ruptur der Aoarta und der periphere Gefäßverschluss die Themen von Interesse.
Jeder Radiologe arbeitet tagtäglich unter dem Gesichtspunkt Kosteneffizienz, also möglichst sichere Diagnosen zu einem möglichst günstigen Preis zu erstellen, gleichzeitig aber auch die diagnostische Qualität sicherzustellen. Das ist die Quadratur des Kreises, der wir uns aber stellen müssen. Deshalb müssen wir entsprechende Kosten-Nutzen-Analysen haben. Nur ein Beispiel: Wenn ein Patient aufgrund einer nicht verfügbaren radiologischen Diagnostik zwei, drei oder vier Tage länger im Krankenhaus verweilt, bis eine Therapie eingeleitet werden kann, ist der Kostenfaktor für das Krankenhaus summa summarum um ein vielfaches höher, als wenn der Patient am ersten Tag sofort diagnostiziert ist und dann therapiert in der entsprechenden Zeit das Krankenhaus wieder verlassen kann.
Kosten-Nutzen Analysen sind auch für radiologische Abteilungen wichtig. Die Organisationsformen einer Radiologie müssen so sein, dass die Großgeräte in den verfügbaren Zeiten real ausgelastet sind und keine Leerzeiten entstehen. Das Kongressprogramm wird mit erfahrenen Senior-Members aus der Industrie bestückt werden, die Expertise und Erfahrung für diese organisatorischen Herausforderungen und strategischen Prozesse mitbringen. Es sollen auch ökonomische Aspekte aus dem Bereich der Verwaltung betrachtet werden, die leider häufig die Radiologie nur als Kostenfaktor im Gesundheitswesen ansehen.
Die Bildgebung nimmt sowohl zur Primärdiagnostik, zum Staging als auch zur Verlaufskontrolle von onkologischen Erkrankungen eine zentrale Rolle ein. Dabei ist besonders in der Kernspintomographie durch Einsatz neuer Sequenzprotokolle, der Spektroskopie und bei Kontrastmitteln eine Weiterentwicklung zu erkennen. Hier wird auf molekularer Ebene durch Analyse der molekularen Verteilung und der Stoffwechselvorgänge unter Hinzuziehung adäquater Tracer der Tumorstoffwechsel dargestellt. Änderungen und Beeinflussungen dieses Stoffwechsels durch therapeutische Maßnahmen werden in Zukunft mittels der Kernspintomographie und der kombinierten Untersuchung der MR-PET dargestellt werden und können somit die gesamte therapeutische Strategie wesentlich beeinflussen.
Die MTRA werden gerade in den Kontexten Notfallradiologie, Image-Fusion und onkologisches Imaging viele technisch orientierte Vorträge im Programm finden, die zeigen, dass das Berufsbild der MTRA nicht nur extrem abwechslungsreich, sondern auch extrem interessant ist. Darüber hinaus ist die Zukunftsperspektive dieses Berufes sehr positiv, da wir einen Mangel an ausgebildeten Fachkräften haben. Die aufwendigen und hoch spezialisierten Interventionen sowohl in der Interventionellen Radiologie als auch im Bereich des CT oder Ultraschalls erfordern zunehmend qualifiziertes medizinisch-technisches Assistenzpersonal. Im Rahmen des Themas Kosten-Nutzen-Analyse werden wir auf die zunehmende Arbeitsbelastung eingehen.