Multidisziplinäre Teams
Radiologinnen und Radiologen - Überblick und Spezialisierung
Ein zentraler Bestandteil der Arbeit von Radiologen ist das Erstellen von Befunden. Das bedeutet, dass sie das radiologische Bildmaterial auf Auffälligkeiten untersuchen, die oft nur als kleinste Abweichungen vom Normalbefund sichtbar sind. Sie erkennen also, ob es sich um krankhafte Veränderungen handelt oder nicht. Bei den modernen Schnittbildverfahren wie CT und MRT befundet der Radiologe nicht nur ein einzelnes Bild, sondern eine Folge von oft mehreren hundert Aufnahmen einer Körperregion. In einer fünfjährigen Weiterbildung zum Facharzt lernen Radiologen auch, wie sie die Bilder vom Inneren des Körpers erstellen. Denn ob konventionelles Röntgen oder CT, ob Ultraschall oder MRT – die Werkzeuge der Radiologie sind hochkomplexe technische Geräte. Und da kein Fall dem anderen gleicht, muss der Radiologe immer wieder aufs Neue entscheiden, mit welcher Methode er eine Auffälligkeit optimal diagnostizieren kann – und das bei gleichzeitig geringstmöglicher Strahlendosis. Das macht Radiologen und ihre Teammitglieder auch zu Experten für den Strahlenschutz bei radiologischen Untersuchungen.
Während der fachärztlichen Ausbildung lernen Radiologinnen und Radiologen viele Patientinnen und Patienten und deren Krankheitsbilder kennen. Dabei muss der Radiologie immer den Überblick über ein sehr breites medizinisches Spektrum behalten und medizinisch fachübergreifend ausgebildet sein, sich gleichzeitig aber auch in bestimmten ausgewählten Fachbereichen zum Spezialisten entwickeln. Ein Beispiel sind die Neuroradiologen: Sie arbeiten an der Schnittstelle Neurochirurgie, Neurologie und Psychiatrie und sind unverzichtbarer Bestandteil der Versorgungskette. In der Interventionellen Radiologie decken Radiologen Diagnostik und (minimal-invasive) Therapie gleichermaßen ab.
Berufstätige Radiologinnen und Radiologen in Deutschland (nach Altersgruppen)
[Quelle: Ärztestatistik 2017, BÄK, Stand 31.12.2017]
Gesamt |
8.533 |
Alter bis 39 Jahre |
1.616 |
Alter 40 bis 59 Jahre |
5.344 |
Alter > 60 Jahre |
1.573 |