Deutsche Röntgengesellschaft e.V.
Dr. Hans-Georg Stavginski
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Klingt wie Science Fiction: Mediziner, die eine riesige Menge von Bilddaten aus Genetik, Labormedizin und Klinik in kürzester Zeit verknüpfen, analysieren und eine Behandlung empfehlen. Doch diese Methode existiert bereits. Sie heißt Radiomics – und sei nicht weniger als eine mathematische Revolution, ist sich Prof. Dr. med. Stefan Schönberg sicher. Der Direktor des Instituts für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Mannheim und Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) glaubt, dass Patienten von der kombinierten Analyse der Bilddaten profitieren und dass Radiomics das Berufsbild des Radiologen künftig verändern wird.
Eine ganze Reihe von Innovationen entwickeln auch die Spezialisten in der Interventionellen Radiologie. Wo früher Gefäßerkrankungen noch operiert werden mussten, kann heute beispielsweise ein Aneurysma mit einem miniaturisierten Eingriff therapiert werden. Prof. Dr. med. Peter Landwehr, Chefarzt der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie im Krankenhaus DIAKOVERE in Hannover, ist vom Potenzial der minimal-invasiven bildgestützten Verfahren überzeugt – und davon, dass Radiologen dafür prädestiniert sind. Von Erkrankungen der Blutgefäße über die Schmerztherapie bis hin zur interventionellen Onkologie: Die Interventionelle Radiologie bietet besonders Krankenhäusern einen wirtschaftlichen Vorteil.
Apropos Onkologie: Bislang wurde sowohl in der Biopsie als auch für die Vorsorge konventioneller Ultraschall eingesetzt. Doch gerade in der Detektion des Karzinoms ist diese Methode nur begrenzt aussagefähig. Die derzeit vielversprechendste Untersuchungsart: die multiparametrische MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie. In Echtzeit generierte Ultraschallbilder lassen sich computergestützt mit vorab erhobenen MRT-Bildern fusionieren. Aus den entdeckten Läsionen kann so gezielter als bisher Gewebe entnommen werden. Prof. Dr. Dirk-André Clevert, Leiter des Interdisziplinären Ultraschall-Zentrums am Klinikum der Universität München-Großhadern, bescheinigt der Methode eine höhere Detektionsrate und wertvolle Zusatzinformationen für die Diagnose.
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