DFG-Förderung: Radiologen und Chemiker aus Frankfurt suchen Alternativen zum Gadolinium
Das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie wird gemeinsam mit dem Institut für Physikalische und Theoretische Chemie eine nebenwirkungsarme Alternative zu herkömmlichen Kontrastmitteln zu erproben. Dabei erforscht die Gruppe die Nutzung von Wassermolekülen als inertes Kontrastmittel. Hierfür soll das Verfahren der sogenannten dynamischen Kernspinpolarisation (DNP) eingesetzt werden, das hyperpolarisierte Wassermoleküle für die MRT-Bildgebung erzeugt. Diese entstehen, wenn ungepaarte Elektronen von Radikalen durch Mikrowellen resonant angeregt werden und dann ihre Polarisation auf die Kernspins der Moleküle übertragen. Die innovative Technik soll einst Gadolinium-haltiges Kontrastmittel ersetzen, deren Risiken allergischer Reaktionen und der nephrogenen systemischen Fibrose bisher unumgänglich sind.
Die Weiterentwicklung der sehr aufwändigen technischen Methode erfolgt durch die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Prisner, die führend in der Erforschung von paramagnetischen Elektronenresonanzen ist. Das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie wird sich unter Leitung von Prof. Dr. Vogl auf die Einsatzmöglichkeiten bei der Organdurchblutung und Perfusion fokussieren.
Zunächst soll die Methode der dynamischen Kernspinpolarisation optimiert werden und ihr Einsatz tierexperimentell für verschiedene klinische Szenarien erprobt werden. Hierbei werden die Antragsteller Prof. Dr. rer. nat. Thomas Prisner, Prof. Dr. med. Stephan Zangos, Prof. Dr. med. Thomas Vogl und Dr. med. Sebastian Fischer während einer vorerst zweijährigen Förderphase mit 300.000 Euro durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt.