Voraussetzungen
Zertifizierungsanforderungen an ein Interdisziplinäres Gefäßzentrum der DGA, DGG und DRG (3-er-Zertifizierung)
Die ärztlichen Leiter der Kernfächer des Gefäßzentrums müssen sich zu einer konstruktiven interdisziplinären Zusammenarbeit bekennen und die Ziele des Gefäßzentrums aktiv unterstützen.
Fachdisziplinen
- Radiologie
- Gefäßchirurgie
- Angiologie (alternativ qualifizierte internistische Gefäßmedizin als Interimslösung bis zur Re-Zertifizierung)
Strukturierte Kooperation mit weiteren Fachdisziplinen wie z.B. Kardiologie, Neurologie, Anästhesie, Nephrologie, Phlebologie, Diabetologie etc.
Behandlungsfälle
- Mehr als 800 Patienten mit Gefäßerkrankungen (ambulant und stationär), davon mehr als 600 mit arteriellen Gefäßerkrankungen pro Jahr.
- Mehr als 150 Fälle mit peripherer AVK oder diabetischem Fußsyndrom, davon mehr als 50 mit kritischer Extremitätenischämie pro Jahr
- Mehr als 75 Fälle von venösen Thromboembolien, chron. venöser Insuffizienz, Lymphödem pro Jahr
- Nachweis der Behandlung von >/= 5 Fällen mit entzündlichen Gefäßerkrankungen pro Jahr
- Strukturiertes Management kardiovaskulärer Risikofaktoren und Rehabilitation bei Gefäßerkrankungen
Invasive und nicht-invasive apparative Diagnostik
- CT
- MRT
- i.a. Angiographie (D S A)
- Phlebographie
- periphere Dopplersonographie
- Duplexsonographie der extrakraniellen, abdominellen und peripheren Arterien und Venen
- Laufbandergometrie
- funktionelle Gefäßdiagnostik (z.B. Kapillarmikroskopie, Oszillographie, TCPO2).
Anhaltszahlen operative Behandlungen
- Mehr als 200 arterielle Rekonstruktionen pro Jahr, davon mehr als 30 Ops der A. carotis und mehr als 20 OPs zur Ausschaltung von Aortenaneurysmen
- 20 krurale Rekonstruktionen
- 50 Ops des oberflächlichen Venensystems / oder ablative Verfahren ,davon mindestens 25 offen-chirurgisch
Anhaltszahlen Interventionen
- PTAs, Stent-Implantationen mehr als 100 pro Jahr
- Lokale Thrombolyse-Therapie und/oder mechanische Thrombektomie mehr als 10 pro Jahr
- Gefäßverschließende Maßnahmen (Embolisation, Sklerosierung etc.) mehr als 20 pro Jahr
Qualitätssicherung
- Teilnahme an dem zentralen on-line-Register der DEGIR
- Teilnahme an den QS-Modulen, soweit von den Landesbehörden vorgeschrieben
- Teilnahme an den Qualitätssicherungsmaßnahmen der DGG und DGA, z.B. Aneurysma-Chirurgie, Varizen-Chirurgie, Carotis-PTA etc.
- Regelmäßige Durchführung von Mortalitäts- und Morbiditäts-Konferenzen
- Schriftliche Leitlinien für die wichtigsten Gefäßerkrankungen (u.a. pAVK, diabetisches Fußsyndrom, Carotisstenose, Aortenaneurysma, venöse Thromboembolie, entzündliche Gefäßkrankheiten)
- Ausführung des Strahlenschutzes entsprechend der gesetzlichen Vorgaben
Weiterbildungsermächtigungen
(Teil- oder) vollständige Weiterbildungsermächtigung für Gefäßchirurgie, Radiologie, und Angiologie (ggf. Ausnahme bei fehlendem FA für Angiologie)
Organisationsmerkmale
- Eine lückenlose „Rund um die Uhr-Betreuung“ muss für alle Gefäßpatienten sichergestellt sein.
- Bereitschafts- und/oder Rufdienste müssen für alle Fachgebiete des Kernbereiches vorgehalten werden.
- Angebot von Präventionsprogrammen
- Bei sektorübergreifenden bzw. trägerübergreifenden Organisationen werden besondere Anforderungen an die Strukturqualität gestellt
- Es sollte ein gemeinsames Dokumentationssystem verwandt werden.
- Eine interdisziplinäre Gefäßkonferenz muss mindestens 1x pro Woche, vorzugsweise täglich erfolgen. In diesen Sitzungen müssen entscheidungsbefugte Fachärzte vertreten sein.
- Strukturierte interne und externe Fortbildungsmaßnahmen
Personalstärken (empfohlener Mindeststandard)
- Fachärzte/Fachärztinnen Radiologie >= 3
- Fachärzte/Fachärztinnen Gefäßchirurgie >= 3
- Angiologen/Innen (alternativ gefäßmedizinisch erfahrene Internisten/Innen ) >/= 2
Mitgliedschaft in den Fachgesellschaften
Die verantwortlichen Ärzte der entsprechenden Bereiche müssen Mitglieder ihrer jeweiligen Fachgesellschaften sein.