Detailinformationen
Die Zusammenführung verschiedener Disziplinen zur gemeinsamen Diagnostik und Therapie von Gefäßerkrankungen in einem interdisziplinären Zentrum ist das Hauptanliegen der Zertifizierung von Gefäßzentren durch DRG, DGG und DGA. Dabei geht es um die ganzheitliche Ausrichtung der Behandlungsabläufe auf die Bedürfnisse des Patienten.
Daher müssen sich in den Gefäßzentren kompetente und spezialisierte Vertreter der jeweiligen Fachrichtungen zusammenfinden und kooperativ und konstruktiv zusammenarbeiten. Patienten achten ebenso wie die Krankenkassen darauf, dass sowohl Qualitätsstandards als auch Mindestmengen bei der Behandlung von Krankheiten in medizinischen Einrichtungen beachtet werden. Neben solchen generellen Notwendigkeiten Zentren zu bilden kommt diese Entwicklung vor allem der fachlichen Seite zugute. Nicht in der Konkurrenz, sondern in der Kooperation liegen alle Vorteile.
Neben der verbesserten Versorgung von Gefäßpatienten in einem Gefäßzentrum kann die Zertifizierung auch als Kommunikationsinstrument eingesetzt werden. Sowohl gegenüber der Fachöffentlichkeit als auch gegenüber der Gesellschaft wird durch die Zertifizierung deutlich, dass in diesen Zentren Patienten mit Gefäßkrankheiten auf einem qualitativ hohem Niveau versorgt werden.
Ein weiteres Ziel der Zertifizierung besteht aus Sicht des klinischen Gefäßzentrums auch darin, mit anderen klinischen und vertragsähnlichen Einheiten eine regionale Vernetzung mit einem einheitlichen Qualitätsmanagement-System zu bilden. Die Kommunikation, die Beratung und das Fallmanagement sollen zwischen den einzelnen Einrichtungen verbessert werden, um Doppeluntersuchungen, Mehrfacheinweisungen und „Patiententourismus“ zu vermeiden. Der Patient soll dort hingehen, wo er mit seinen Gefäßerkrankungen am besten versorgt wird.
Das Ziel der Abstimmung der drei Fachgesellschaften bei der Zertifizierung von Gefäßzentren läßt sich wie folgt zusammenfassen.
- Die Organisationsstruktur wird patientengerechter
- Es wird eine stärkere „Kundenorientierung“ erzielt.
- Das Profil, die Kompetenz und die Wettbewerbsposition der Kliniken werden gestärkt.
- Die Ansprechbarkeit für andere Kliniken und Hausärzte wird verbessert, die Antwortzeiten lassen sich deutlich reduzieren.
- Sämtliche Abläufe werden auf den Gefäßpatienten zentriert, woraus sich eine sachgerechte, qualitativ verbesserte, innovative und letztendlich kostengünstigere Patientenversorgung ergibt.
Ablauf der Zertifizierung
Antragstellung: Um eine einheitliche Bearbeitung der Anträge zu erreichen, haben die drei Gesellschaften die Private Akademie Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie gGmbH beauftragt, die Anträge zu koordinieren.
Private Akademie DGG gGmbH
Luisenstr. 58-59
10117 Berlin
Tel.: 030-2800 4390
Fax: 030-2800 4399
https://www.gefaesschirurgie.de/
E-Mail: sekretariat@gefaesschirurgie.de
Da eine Zertifizierung durch alle drei Gesellschaften angestrebt wird, bitten wir darauf zu achten, dass die Gefäßchirurgie und die Angiologie - soweit vorhanden - einen entsprechenden Antrag bei ihrer Fachgesellschaft stellt. Das Anforderungsprofil für Gefäßzentren finden Sie auf unserer Homepage (> Voraussetzungen). Der Hauptantragssteller muss Mitglied der Deutschen Röntgengesellschaft sein. Die Geschäftsstellen der drei Gesellschaften informieren sich gegenseitig über die beantragten Registrierungen und klären ab, ob der Antrag den Kriterien entspricht.
Der Antragsteller erhält nach dieser Abklärung die Antragsformulare mit der entsprechenden Software zur Datenübernahme zur Verfügung gestellt.
Fachliche Beratung: Sollten Sie bei der Zusammenstellung des Zertifizierungsantrages fachlich Rückfragen haben, können Ihnen folgende Mitglieder der DRG-Gefäßzentren-Zertifizierungsgruppe gern beratend zur Seite stehen:
Prof. Dr. med. Walter Gross-Fengels (Hamburg)
Prof. Dr. med. Marco Das (Duisburg)
Prof. Dr. med. Stefan Müller-Hülsbeck (Flensburg)
Prof. Dr. med. Jost Philipp Schäfer (Kiel)
Prof. Dr. med. Dierk Vorwerk (Ingolstadt)
Prof. Dr. med. Niels Zorger (Regensburg)
Ihre Anfrage können Sie gerne an Frau Melek Mirzanli (mirzanli@drg.de) senden.
Wir stellen Ihnen an dieser Stelle eine Muster-Geschäftsordnung für "Interdisziplinäre Gefäßzentren" zur individuellen Nutzung und Anpassung zur Verfügung.
Alle Antragsunterlagen werden von Auditoren der DRG/DeGIR evaluiert. Nach einer positiven Beurteilung erfolgt eine Begehung durch Mitglieder der Kommission. Die endgülitge Entscheidung über die Zertifizierung erfolgt durch den Vorstand der DRG. Das Zentrum erhält danach die Urkunde durch die Private Akademie der DGG zugesandt.
Die Zertifizierung gilt für 3 Jahre (36 Monate). Für die Primär- und Re-Zertifizierung erstellt die DRG nach Eingang des ausgefüllten Antrags eine Rechnung über 5.500,00 Euro zzgl. MwSt.
Bei Ablehnung der Zeritifizierung vor einer Begehung werden EUR 1.500 zurückerstattet.