NACHRUF
In Memoriam Prof. Dr. Willi Kalender
Die Deutsche Röntgengesellschaft trauert um Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult. Willi A. Kalender, der am 20. Oktober 2024 im Alter von 75 Jahren verstorben ist. Als Erfinder der Spiral-Computertomographie, die eine revolutionäre Reduzierung der Untersuchungszeiten ermöglichte, setzte er Meilensteine, die den medizinischen Fortschritt weltweit vorantrieben.
Seine akademische Laufbahn begann mit dem Studium der Mathematik und Physik in Bonn und setzte sich in den USA fort, wo er an der Universität von Wisconsin seinen Master in Medizinischer Physik erlangte und promovierte. Nach Stationen bei Siemens Medical Systems und in der wissenschaftlichen Forschung übernahm er 1995 den Lehrstuhl für Medizinische Physik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Arbeit ist geprägt von einem tiefen Streben nach Innovation und dem Willen, medizinische Diagnosen und Patientensicherheit zu verbessern.
Willi Kalender war Tagungspräsident der 14th International Conference on Medical Physics der IOMP, EFOMP und DGMP im Jahr 2005 und ist Träger der Glocker-Medaille der DGMP. Er erhielt zahlreiche weitere Ehrungen und Preise, darunter das Bundesverdienstkreuz, die Röntgen-Plakette, die Hermann-Rieder-Medaille und den Alfred-Breit-Preis der DRG, die Ziedses-des-Plantes-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie, die Mitgliedschaft in der Leopoldina und die Aufnahme in die National Academy of Engineering der USA. Willi Kalender war zudem Fellow der American Association of Physicists in Medicine und Fellow des British Institute of Radiology.
Über 700 wissenschaftliche Arbeiten und 15 Patente zeugen von seiner beeindruckenden Schaffenskraft und seinem Engagement für die Weiterentwicklung der medizinischen Bildgebung.
Mit Professor Willi Kalender verliert die Welt einen Visionär, dessen Arbeiten für viele Wissenschaftler:innen und Mediziner:innen unvergessen sein werden.
Prof. Dr. Martin Fiebich
Mitglied des DRG-Vostands und Vize-Präsident der DGMP