3. CT-Generation: Rotation-Rotation-Scanner (1976-heute)
Anstatt ein Transmissionsprofil, d. h. eine Projektion, mit einem Bleistiftstrahl mit translatorischer Bewegung abzutasten, wurden ein Fächerstrahl und ein größerer Detektorbogen verwendet, um eine komplette Projektion gleichzeitig zu messen. Bei diesem Ansatz wird die verfügbare Röntgenleistung aufgrund des größeren Winkels, den der komplette Detektorbogen einnimmt, wieder effizienter ausgenutzt. Die translatorische Bewegung wurde obsolet, und die Systeme führten nur noch eine Rotationsbewegung aus. Die ersten Ganzkörperscanner mit Fächerstrahlsystemen kamen 1976 auf den Markt und boten Scanzeiten von 20 s pro Bild. Bei den ersten Scannern dieses Typs rotierten sowohl die Röntgenröhre als auch die verwendeten Xenon-Gasdetektoren Detektoren um den Patienten. Das daraus resultierende Scannerkonzept wird als "dritte Generation" bezeichnet. Ein frühes Problem bei der Entwicklung vornehmlich auch dieser CT-Generation war die Stabilisierung des Detektors und die Notwendigkeit der Kalibrierung. Generell hatte die dritte Generation deshalb zu Beginn den Nachteil des Auftretens von Ringartefakten. Nachdem 1976 nur Artronix solche Systeme anboten folgten weitere Hersteller, 1986 waren es auch nur noch 7 Unternehmen: Elscint, General Electric, Hitachi, Philips, Shimadzu, Siemens und Toshiba. Andere Hersteller, wie CGR, Interad, Searle und Varian hatten davor die Herstellung von CT-Geräten eingestellt. Beispiele für die frühen Entwicklungen sind Artronix Neurocat 1110, GE CT/T, Philips Tomoscan 300, Siemens Somatom, Varian V360/3.
Vor 1987 wurde die notwendige elektrische Energie über Kabel in die Röntgenröhre des Scanners eingespeist. Dies verhinderte eine schnelle und kontinuierliche Rotation, da die Systeme in eine Richtung beschleunigt, nach 360° gestoppt und dann wieder in die entgegengesetzte Richtung beschleunigt werden mussten. Schnelle Scanner dieses Typs ermöglichten in den 1980er Jahren Scanzeiten von bis zu 2 s. Das Ziel, kürzere Scanzeiten zu ermöglichen, wurde in den 1980er Jahren in Form vieler kreativer Ansätze verfolgt.
Kontinuierlich rotierende CT-Systeme, die auf der "Schleifringtechnologie" basieren, wurden 1987 eingeführt. Die für die Röntgenröhre notwendige elektrische Energie wird über Schleifringe statt über Kabel übertragen. Dadurch war es möglich, die Start-Stopp-Betriebsart (Start für Rechtsdrehung - Stopp - Start für Linksdrehung - Stopp - usw.) aufzugeben und durch eine kontinuierliche Datenerfassung zu ersetzen. Gleichzeitig wurden die Rotationszeiten auf 1 s reduziert und damit ein neuer Standard gesetzt. Die ersten „Dauerrotierer“ wurden im Jahr 1987 von den Firmen Siemens (Somatom Plus) und Toshiba (TCT 900S) auf den Markt gebracht. Die Erweiterung zum kontinuierlichen Multi-Rotations-Scanning brachte entscheidende neue Impulse. Sie bildete die Grundlage für fortschrittliche dynamische Untersuchungen und schließlich für die Spiral-CT. Alle heute produzierten CT-Scanner nutzen die Schleifringtechnologie und bieten kontinuierliche Rotation.
Wichtige Entwicklungsschritte sind hier: 512x512 Matrix (1981), Schleifringe, kontinuierliche Rotation (1987), schnelle Datenübermittlung, schnelle kardiologische Bildgebung, Bürstenkontakte, Spiral CT (1989), Multislice (1998), simultane Akquisition von zwei parallelen Spiralen ,2-Zeiler, (1998 Elscint Twin Flash), 4-Zeiler (1998), 16 Zeiler (2001), PETCT (2001), 64-Zeiler (2004), 320 Zeilen (2007), große Detektoren mit 30 cm Abdeckung, Dual Source (2005), Spektral CT (2013).
Elscint CT Twin 1992. Bildarchiv Röntgengeräte aus dem Zentrum für das Radiologische Erbe der Niederlande (mit freundlicher Genehmigung).Zwei simultan aufgenommene 10mm Schichten, Elscint CT Twin, 1992. Aus Druckschrift: Elscint. Introducing Dual Slice CT with revolutionary Twin-Beam technology. Bildarchiv Röntgengeräte aus dem Zentrum für das Radiologische Erbe der Niederlande (mit freundlicher Genehmigung).