Computer in der Medizin
Der weltweite Einsatz der Computertechnologie in der Medizin begann in den frühen 1950er Jahren mit dem Aufkommen der kommerziellen Computer. Zu dieser Zeit versorgten bereits Rechenzentren einige Krankenhäuser im Bereich der Datenverarbeitung im Geschäfts- und Finanzbereich (Ball, Hannah, 1988). Diese Großrechner waren in großen klimatisierten Räumen installiert. Sie bestanden aus mehreren Schränken, die den Zentralprozessor, Magnetbandlaufwerke, Lochstreifenstanzer und -leser, Zeilendrucker und eine Fernschreiber-Tastatur zur Steuerung des Computers enthielten.
Der 1946 gebaute erste programmierbare, elektronische Allzweck-Digitalcomputer ENIAC (Electronic Numerical Integrator and Computer) wog 30 Tonnen und enthielt über 18.000 Vakuumröhren. Unter der Leitung von Godfrey Hounsfield wurde 1958 mit dem EMIDEC 1100 von der Computing Services Division der EMI Laboratories in Großbritannien der erste kommerzielle transistorisierte Computer entwickelt. In den 1960er Jahren wurden erste Minicomputer vorgestellt, zu denen zum Beispiel die Systeme der Digital Equipment Corporation (DEC) gehörten: die PDP-8 und später die PDP 11. Diese Computer waren relativ klein und belegten mit schnellen Magnetbandlaufwerken (DECtape) und einem Monitor Farbmonitor meist nur ein oder zwei 2 m hohe Geräteschränke. Der 16 Bit-Rechner PDP-11 wurde später auch für die Bildrekonstruktion in der CT verwendet. Diese dritte Rechnergeneration wurde bereits in den 1960er Jahren zur Auswertung von Spektren, zur Datenerfassung und Bilddarstellung in der Nuklearmedizin eingesetzt. 1969 wurde an der School of Medicine an der UCLA erstmals ein Desktop Computer zur Messwerterfassung und Auswertung von über ADCs von einer Gammakamera gelieferten Daten zur Erstellung von Szintigrammen eingesetzt.