Ich selbst bin als Radiologin im Bereich Mammographie-Screening und der kurativen Mammadiagnostik tätig. Hier im asiatischen Raum existieren ebenfalls entsprechende nationale Mammographie-Screeningprogramme, die jedoch hinsichtlich der Struktur und Prozessqualität sowie Qualitätssicherung keinesfalls an unser deutsches System heranreichen. Mir wurde bei meinem Besuch klar, dass im asiatischen Raum die nationalen Screeningprogramme ganz unterschiedlich umgesetzt werden. Das zeigt sich etwa am Beispiel Südkorea. Das nationale Screeningprogramm umfasst Frauen im Alter zwischen 40 und 69 Jahren, zum Vergleich werden in Deutschland Frauen zwischen 50 und 75 Jahren dazu eingeladen. Die Teilnahmerate liegt bei etwa 70 Prozent, also höher als im Vergleich zu Deutschland. Und das, obwohl die Frauen sich selbst um Termine kümmern müssen, es also kein offizielles Einladungsschreiben gibt, und sie die Kosten von durchschnittlich 90 US-Dollar selbst zahlen müssen. Zudem erfuhr ich, dass asiatische Frauen im Vergleich zu europäischen Frauen häufiger ein dichteres Drüsengewebe aufweisen. Aus diesem Grund wird zunehmend die Tomosynthese anstatt der Mammographie eingesetzt und je nach Entscheidung des Arztes oder der Ärztin kommt noch eine Mamma-Sonographie hinzu.
Besonders beeindruckt haben mich die sehr freundlichen und hilfsbereiten Menschen. Ich habe mich zu keiner Zeit in Seoul unsicher gefühlt, die Stadt ist zudem sehr sauber. Öffentliche Verkehrsmittel wie U-Bahn und Busse sind exzellent ausgebaut. Bemerkenswert fand ich außerdem das mobile Internet – in der gesamten Stadt gab es eine super Netzabdeckung und sehr viele freie Hot Spots.