Deutsche Röntgengesellschaft e.V.
Florian Schneider
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Mail: schneider@drg.de
Ernst-Reuter-Platz 10
10587 Berlin
Ich möchte die gegenwärtige Situation der Kinderradiologie in Deutschland mit wenigen Zahlen darstellen.
Führen wir, trotz einer sehr schwieriger Datenlage, eine einfache Rechnung durch, so stehen für
Dies ist, auch wenn man die Vereinfachung der Betrachtung in Rechnung stellt, alles andere als eine ausreichende oder gar flächendeckende radiologische Versorgung der Kinder.
Es sind die Fragen zu stellen und zu beantworten:
1. Brauchen wir überhaupt kinderradiologisch weitergebildete Ärztinnen und Ärzte?
2. Brauchen wir spezielle Strukturen in der Kinderradiologie?
3.Brauchen wir wissenschaftliche Einheiten in der Kinderradiologie?
Und wenn wir die drei Fragen mit ja beantworten:
4. Wie soll die Zukunft der Kinderradiologie aussehen?
Frage 1: Brauchen wir Kinderradiologinnen und Kinderradiologen?
Niemand bezweifelt heute, dass für eine adäquate ärztliche Versorgung der Kinder der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin unabdingbar ist.
Wichtige Gründe für diese Spezialität sind die Krankheiten, die zum Zeitpunkt der Geburt vorhanden sind: Z.B. Herzfehler, Trisomie 21 oder Phenylketonurie.
Diese anderen oder anders verlaufenden Krankheiten – und dies ist beim Wilmstumor und bei der Kindesmisshandlung besonders eindeutig – sind dem Allgemeinradiologen nicht oder nicht ausreichend geläufig.
Hinzu kommt, dass die bildgebenden Untersuchungen, Ultraschall, MagnetResonanz-Tomomographie, ComputerTomographie und Röntgen durch ihre physikalischen Gegebenheiten für unterschiedliche Körperdimensionen, heißt unterschiedliche Altersklassen, unterschiedlich eingesetzt werden müssen.
Ein zentraler Punkt ist der Strahlenschutz: Hohe Zellteilungsrate, höheres individuelles Risiko eine strahleninduzierte bösartige Erkrankung zu erleiden und das genetische Risiko für die nächsten Generationen fordern bei Kindern und Jugendlichen einen besonders intensiven Strahlenschutz.
Es bedarf also nachvollziehbar und unbedingt eines speziellen Trainings für die bildgebende Versorgung der Kinder.
Frage 2: Brauchen wir spezielle Strukturen in der Kinderradiologie?
Neben einer anderen apparativen Ausrüstung differieren Untersuchungsvorbereitung und Untersuchungsdurchführung erheblich von der des Erwachsenen. Es ist oft zeitaufwändig, für die MRT-Untersuchung das Kind zu beruhigen: z.B. durch Stillen die Schlafzeit des Säuglings für die Untersuchung zu nutzen. Da diese Zeit beim Allgemeinradiologen nicht vorhanden ist, werden Kinder unnötigerweise medikamentös beruhigt oder in Kurznarkose versetzt. Geschieht dies nicht, ist das Untersuchungsergebnis oft durch Bewegung des Kindes schlecht.
Der wesentlichste Punkt ist jedoch die Differenz der Untersuchungsdurchführung einschließlich des differenzierten Strahlenschutzes.
Wir brauchen eine spezielle Organisationsstruktur für die bildgebenden Untersuchungen von Kindern.
Frage 3: Brauchen wir kinderradiologische Abteilungen an den Universitäten?
Die medizinischen Fakultäten sind Träger von Forschung und Lehre in der Medizin. Wie soll dies für den Schwerpunkt Kinderradiologie, für einen Schwerpunkt, der jeden 7. Bürger versorgen sollte, gelingen, wenn in Deutschland:
Die Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Saarland und der Stadtstaat Bremen besitzen keine akademische Position im Fach Kinderradiologie.
Wir brauchen mehr akademische Positionen für Kinderradiologie.
Frage 4: Wenn wir diese Situation der Kinderradiologie – und es ist ein Desaster für die Kinder – ändern wollen:
Details finden Sie bitte im Vortrag oder beim Verfasser persönlich.
Jochen Tröger
Professor für Kinderradiologie em.
Seniorprofessor distinctus Universität Heidelberg
Robert- Schuman-Str. 7
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Tel.: 06224 52422
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